Annual report from Biberach
Dear Chris
The Corona situation here is bad again and restaurants and coffee shops had to close, private travel should be avoided and family celebrations are only allowed between two households. This “lockdown light” is ordered for November but we fear it will last longer, at worst over Christmas.
Earlier this year we decided to postpone our plans to visit Guernsey next year with a group to May 2022 and we hope until then travelling is possible again without restrictions.
Attached I send you the annual report 2019 of the Biberach Friends of Guernsey to share on your homepage. Many events could not take place but the remembrance of the liberation of Lager Lindele was moving nevertheless.
At the annual meeting of the Städte Partner Biberach which we could hold on September 29 with great distance Claudia was elected as the new secretary of the twinning organization. But she will also keep a member of the Guernsey Friends.
With best wishes and stay all healthy
Helga, Chairperson
Biberach Friends of Guernsey
Jahresbericht 2019
des Freundeskreises Guernsey
Für den Freundeskreis Guernsey begann das vergangene Jahr mit einer freudigen Nachricht:
An Neujahr erfuhren wir, dass Patricia Holland die British Empire Medaille von Königin Elizabeth II. für ihren unermüdlichen Einsatz für Guernsey und Rumänien verliehen wurde. Für Rumänien organisiert sie seit 25 Jahren Hilfstransporte und in Guernsey hilft sie seit über 30 Jahren Erwachsenen, die als Kinder adoptiert wurden, bei der Suche nach ihren Eltern bzw. ihren Angehörigen.
Auch ihr Engagement als langjährige Vorsitzende der Guernsey Churches Together und damit verbunden auch die Unterstützung für die Wiederversöhnung und den Aufbau der Freundschaft mit Biberach. Sie war auch verantwortlich für den Festgottesdienst anlässlich des Liberation Days 2005 als unser ehemaliger OB Thomas Fettback von Queen Elizabeth II. den OBE verliehen bekam.
Bis 3. März dauerte die überaus erfolgreiche Ausstellung „Lager Lindele - Leben hinter Stacheldraht” im Museum Biberach. Helga Reiser und vor allem Rotraud Rebmann haben einige der vom Museum angebotenen Führungen geleitet.
Rotraud hat bei mindestens 20 Veranstaltungen mit ihrem Wissen und persönlichen Erinnerungen sehr zum Erfolg der Ausstellung beigetragen. Immer wieder berichteten Zeitzeugen und ehemalige Bewohner welche Erinnerungen sie an das Lager haben.
Bei 58 Führungen nahmen fast 1900 Personen teil, darunter 16 Schulklassen mit 377 Kinder. Insgesamt waren ca. 5000 Besucher da und wir hoffen, dass sie alle dazu beitragen, diesen Teil unserer Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Kurz bevor die Ausstellung endete, folgten einige Anwohner des Jerseywegs und Tunnelwegs und Nachbarn der Guernseyallee der Einladung des Freundeskreises Guernsey im Verein Städte Partner Biberach um zu erfahren, woher der Name der Straße kommt, in der sie wohnen.
Rotraud Rebmann erklärte die Geschichte des Lagers Lindele, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Neubaugebietes lag.
Auf Grund eines fehlenden Ausstellungskataloges hat Claudia Zweil Bilder und Schautafeln der Ausstellung in einem informativen Fotobuch zusammengefasst.
Anlässlich des Jahrestages zur Befreiung des Lagers am 23. April haben wir einige Exemplare auch an die ehemaligen Deportierten und an die Guernsey Friends of Biberach geschickt.
Am 4. Mai wurde der Frühlingsmarkt des Stäpa auf Grund des schlechten Wetters in die Räume der Stadthalle verlegt. Der Guernsey-Ausschuss bot am Stand den leckeren, nach Originalrezept zubereiteten Bean Jar an. Außerdem konnten wir auch wieder Informationsmaterial über die Inseln Guernsey, Herm und Sark verteilen. Es ist inzwischen in Biberach ein reges Interesse an einer Reise zu den Kanalinseln zu verzeichnen.
Zum Schützenfest waren David Skillet, das erste sogenannte „Guernsey-Baby”, und seine Frau Janine bei Familie Baur zu Besuch. Bei einem gemeinsamen Treffen mit Mitgliedern des Freundeskreises in der Guernseyallee wurden die Straßen „inoffiziell” von uns eingeweiht. Beim anschließenden Abendessen wurde Neues aus Guernsey und Biberach ausgetauscht.
Auf Anregung des Freundeskreises Guernsey wurden von der Stadt an den Straßenschildern der Guernsey-Allee, des Jerseywegs und des Tunnelwegs erklärende Zusatztafeln angebracht.
Irene Harvey, die frühere Schriftführerin der Guernsey Friends of Biberach war zusammen mit ihrem Mann Tich für ein paar Tage in Biberach. Sie nahmen teil an der Eröffnung der italienischen Wochen und freuten sich über das gemeinsame Abendessen mit einigen Mitgliedern des Guernsey Ausschusses im Pflugkeller, sowie dem Gemeindefrühstück und dem Gottesdienst am Sonntag in Sankt Martin.
Der Freundeskreis wird öfter gefragt, wenn es um Reisen nach Guernsey geht. Dabei müssen wir leider auch immer wieder feststellen, dass das Wetter nicht planbar ist und auf Grund von schlechtem Wetter oder starkem Nebel die Überfahrt von St. Malo gecancelt wird oder verspätet ist. Ein Urlauber musste deshalb ein Treffen mit Gloria Dudley-Owen, der Vorsitzenden der Guernsey Friends of Biberach, absagen.
2020 hätte ein Jahr mit interessanten Begegnungen und Veranstaltungen werden sollen:
Am 23. April war anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Lagers Lindele eine Gedenkstunde gemeinsam mit der Stadt, der Hochschule für Polizei und Schülern der Dollinger Realschule geplant. Dieses Gedenken musste leider abgesagt werden. Mit einem großen Artikel im Biberach Kommunal erinnerte Oberbürgermeister Zeidler an die Geschichte des Lager Lindele und vor allem der rund 1000 Bürger aus Guernsey, die dort über 2 ½ Jahre interniert waren. Er betonte, dass die Texte der Schülerinnen und Schüler für die Einsicht stehen, dass sich das Gedenken niemals mit dem historischen Blick zurück begnügen darf und dass es wichtig ist, dass wir alle uns gemeinsam Gedanken über die angemessene Gestaltung eines Erinnerungsortes am Lindele machen. Er sagte „Wir müssen die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der Biberacher Stadtgeschichte wachhalten - um der Opfer Willen und um aus den furchtbaren Erfahrungen die richtigen Schlüsse für unsere Zeit zu ziehen”
Bailiff Sir Richard Collas schrieb in seiner Botschaft: „Es ist so wichtig, dass unsere Gemeinschaften in Frieden miteinander leben können und dass unsere Kinder und die Kinder unserer Kinder lernen, den Wert der Freiheit zu schätzen, die wir heute genießen”.
Oberbürgermeister Zeidler schickte am 9. Mai zum Liberation Day in Guernsey, der vorwiegend online gefeiert wurde, eine in Freundschaft verbundene Videobotschaft welche dankbar aufgenommen wurde. In mehreren Ansprachen vor Ort wurde die freundschaftliche Beziehung zwischen Biberach und Guernsey erwähnt.
Der Liberation Day war auch gleichzeitig der letzte Arbeitstag von Sir Richard, der in den Ruhestand verabschiedet wurde und so gerne während seiner Amtszeit noch einmal nach Biberach gekommen wären. Der Freundeskreis Guernsey sandte dazu die besten Wünsche. Gleichzeitig gratulierten wir dem Nachfolger Richard McMahon.
Die geplante Guernsey-Reise des Biberacher Symphonieorchesters im Juni, das gemeinsame Konzert der Kantorei mit dem Guernsey Chamber Choir und der Gegenbesuch des Guernsey Chors im Juli wurden auf das Jahr 2022 verschoben, ebenso die für nächstes Jahr geplante Bürgerreise.
Zu den Treffen des Guernsey Freundeskreises kommen meistens 15 - 20 Interessierte, die auch immer bereit sind mit anzupacken.
Ohne zu wissen, dass sich wegen Corona nur noch wenige Leute zusammen kommen dürfen, wurde beim letzten Treffen vor dem Lockdown ein kleiner Ausschuss gegründet, der vor allem die nächste Bürgerreise und die Guernsey-Wochen vorbereiten soll.
Dazu gehören Agnes Brendle, Michaela Jenke, Konrad Langer, Rotraud Rebmann, Hans Peter Reiser, Barbara Würz und ich.
Ihnen allen sage ich herzlichen Dank dafür, dass sie sich das ganze Jahr über auf verschiedene Art und Weise engagiert haben. Vor allem bedanke ich mich bei Claudia Zweil für die Arbeit als zweite Ausschussvorsitzende in den letzten 4 Jahren, die sie mit viel Herzblut ausgefüllt hat. Da sie nachher für das Amt der Schriftführerin kandidiert, wird sie künftig beim Freundeskreis etwas kürzer treten.
Helga Reiser
29.09.2020