Deutsche Soldaten beim Remembrance Day auf der Insel Guernsey
Im Sommer haben deutsche und britische Soldaten des NATO-Korpsstabes Allied Rapid Reaction Corps (ARRC) mit Unterstützung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem deutsch-britischen Soldatenfriedhof auf der Insel Guernsey gearbeitet. Das war das erste Mal seit 1945, dass deutsche Soldaten in Uniform auf der Kanalinsel waren. Nun sind sie wieder eingeladen worden, zum Remembrance Day, dem britischen Volkstrauertag.
Unter großer Anteilnahme der Bürger wird am Remembrance Day die Gedenkfeier für die in Kriegen gefallenen Soldaten abgehalten (Quelle: Bundeswehr/Florian Raebel).
Am Sonntag, dem 11. November waren zwei deutsche Offiziere aus dem Standort Innsworth, im Süden Englands, zu Gast auf der Kanalinsel Guernsey. Die Restaurierungsarbeiten auf dem Soldatenfriedhof am Fort George in St. Peter Port im Juli 2018 waren auf ein positives Echo bei den Bewohnern und dem Gouverneur gestoßen. Deshalb schloss sich jetzt der Kreis mit der Einladung und Teilnahme an den Remembrance-Day-Feiern, dem britischen Volkstrauertag.
Am Vormittag, exakt um 11 Uhr, genau 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges, begann die Zeremonie im Zentrum von St. Peter Port am Kriegerdenkmal. Veteranen, Reservisten, Kadetten, Vereine und örtliche Dienststellen bildeten eine lange Parade. Hunderte Bewohner säumten die Straßen und zeigten ihre Anteilnahme.
Der Gouverneur, Vizeadmiral Sir Ian Corder, und der Vogt, Sir Richard Collas, eröffneten die Veranstaltung. Mit Kanonenschüssen begann und endete die Schweigeminute. Ein Musikkorps spielte Choräle, während die Kränze niedergelegt wurden, darunter auch ein Kranz aus Deutschland.
Gedenktafel enthüllt
Hauptmann Erik W. (l.) und der Gouverneur der Insel Guernsey, Vize Admiral Sir Ian Corder, enthüllen eine Gedenktafel (Quelle: Bundeswehr/Florian Raebel)
Ortswechsel am Nachmittag: Am Fort George, einer alten Festung aus dem 17. Jahrhundert, sind mehr als 100 deutsche Soldaten begraben. Daneben ruhen 24 britische und ein kanadischer Soldat, hauptsächlich aus dem Ersten Weltkrieg. Der Dekan von Guernsey hielt eine Andacht, auch hier wurden Kränze niedergelegt und ein Trompeter spielte die bekannte Weise: „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Auf der Tafel steht: Gedenken an die Erneuerung dieses Friedhofs durch deutsche und britische Truppen aus dem Hauptquartier der Alliierten, Juli 2018 (Quelle: Bundeswehr/Florian Raebel)
Aus Verbundenheit mit den deutschen Soldaten, die sich im Sommer um den Friedhof gekümmert hatten, wurde danach eine Gedenktafel enthüllt. Dabei hielt der Gouverneur eine kurze Rede, in der er die Arbeit lobte. In diesem einfachen Akt der Zusammenarbeit sehe er zwei grundlegende Punkte: „Der erste ist, dass auf menschlicher Ebene die Ergebnisse von Konflikten weitgehend die gleichen für alle sind, egal auf welcher Seite. Es liegt jetzt an uns, gemeinsam daran zu arbeiten, uns an diese Opfer zu erinnern. Der zweite Punkt ist, dass Deutschland und die britischen Inseln nun weit länger als die Zeitspanne vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Verbündete sind. Wir sind jetzt seit 63 Jahren Verbündete, mehr als doppelt so lange. Es ist jetzt eine ganz andere Welt, und alle Nationen sollten zusammenarbeiten, um den Frieden zu erhalten.“
Hauptmann Erik W. und Major Florian Raebel (M. ) legen am deutsch-britischen Soldatenfriedhof auf Guernsey einen Kranz nieder (Quelle: Bundeswehr/Christopher Betley)
Die Teilnahme an den Feierlichkeiten des Remembrance Day der deutschen Soldaten wurde von allen Seiten sehr begrüßt, man verabschiedete sich mit den Worten: „Bis zum nächsten Jahr“.
Auf dem Soldatenfriedhof an der ehemaligen Festung Fort George auf Guernsey liegen britische und deutsche Soldaten
Auf dem Soldatenfriedhof an der ehemaligen Festung Fort George auf Guernsey liegen britische und deutsche Soldaten (Quelle: Bundeswehr/Florian Raebel)
Original story: www.deutschesheer.de